Wahrenbrück
Der Ortsteil Wahrenbrück liegt am linken Ufer der „Schwarzen Elster“, gegenüber der Mündung der „Kleinen Elster“ im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Die Kirche mit ihrem Turm in doppelt übersetzter Zwiebelform und der Graunplatz mit der ehemaligen Brauerei prägen das Stadtbild von Wahrenbrück. Wahrenbrück verdankt seinen Namen den Brücken, die über die Kleine und Schwarze Elster führen. Beim Überqueren der Brücken musste an einer Warte Zoll bezahlt werden, daher der frühere Name Wartenbruck (Warte an der Brücke). Seit 1637 trägt die Stadt den Namen Wahrenbrück. Vor über 1000 Jahren war der Ort ein kleines Fischerdorf, das 1199 seine erste urkundliche Erwähnung fand und seit 1202 Stadtrecht besitzt.
Besitzer des Ortes waren bis zum Jahre 1384 die Herren von Ileburg. Danach kam die Stadt an Kursachsen.
Der überwiegende Teil der Bevölkerung ernährte sich von der Landwirtschaft. Im 30-jährigen Krieg wurde Wahrenbrück zerstört und ausgeplündert. 1633 grassierte die Pest und in den Jahren 1678, 1707, 1710 und 1714 wüteten große Brände, denen viele Wohnhäuser sowie die Pfarrei und die Elstermühle zum Opfer fielen. Die Mühle wurde bereits 1248 erwähnt.1695 wurde die Papiermühle gegründet, die ihre Arbeit 1858 einstellte. Als Mahl- und Schrotmühle war sie noch bis 1979 in Betrieb, für den privaten Gebrauch noch bis 1998. Heute öffnet sie als Einzeldenkmal und als Museum „Historische Mühle“ Besuchern ihre Türen.
Die wohl bekanntesten Wahrenbrücker Bürger sind die Gebrüder Graun. Zwei der drei Brüder standen im Dienste Friedrich des Großen in Berlin, Johann Gottlieb Graun als Konzertmeister und Carl Heinrich als Hofkapellmeister des preußischen Königs. Carl Heinrich zählt zu den Mitbegründern der Berliner Staatsoper Unter den Linden, die 1742 fertiggestellt wurde. Um diesen berühmten Komponisten zu ehren, wurde 1869 vor seinem Geburtshaus, am heutigen Graunplatz, ein Ehrendenkmal mit Büste errichtet. Eine Gedenktafel an der Hauswand weist auf den Standort hin. Seit Mitte der 90er Jahre trägt die regionale Kreismusikschule den Namen der Gebrüder Graun. Im Kreismuseum Bad Liebenwerda erzählt eine biographische Ausstellung über das Leben der Komponistenbrüder. Regionale und internationale Graun-Wettbewerbe erfreuen sich wachsenden Zuspruchs. Auch der Wahrenbrücker Heimatverein hat im Heimatmuseum ein Graun-Zimmer eingerichtet. Im Jahr 2010 wurde die „Graun-Gesellschaft Wahrenbrück e.V.“ gegründet, die sich darum bemüht, das musikalische Erbe der Grauns zu heben und die Strahlkraft der Grauns in die Welt zu beleuchten. Als „Graunzentrum“ wird der nicht mehr bewirtschaftete Ratskeller in den kommenden Jahren weiterhin saniert.
Zu den weiterenSehenswürdigkeiten des kleinen Städtchens Wahrenbrück gehört die kursächsische Postsäule, die im Jahre 1730 auf Befehl von August dem Starken errichtet wurde. Sie stand einst auf dem Markt und diente den Postkutschern als Stundenzeiger. Seit 1928 hat sie ihren heutigen Standort an der „Schwarzen Elster“ in der Brückenstraße.
1874 wurde die Eisenbahnstrecke eröffnet. Leider wurde der Personenzugverkehr ab Wahrenbrück mangels Nachfrage in den ersten Jahren nach 1990 eingestellt.
Eine touristische Attraktion besonderer Art ist der Kleine Spreewald. Er ist 1977 als Ausflugsziel entstanden. Bei einer Kahnpartie mit Original Spreewaldkähnen durch die abwechslungsreiche Niederungslandschaft der Kleinen Elster mitten im Naturpark "Niederlausitzer Heidelandschaft" finden die Besucher Entspannung und Erholung. Im Jahr 2007 erfolgten erhebliche Investitionen in neue Infrastruktur im Rahmen des Gewässertourismusprojektes im Städteverbund Bad Liebenwerda, Mühlberg, Falkenberg und Uebigau-Wahrenbrück.
Der Kleine Spreewald erfreut sich seither über die Grenzen der Stadt hinweg wachsender Beliebtheit.
Die Mitglieder des Fördervereins Elbe-Elster-Tours e.V. sind bestrebt, die touristischen Angebote entlang der Kleinen und Schwarzen Elster beständig weiter zu entwickeln.
Seit dem 25. Mai 1991 unterhält die Stadt Wahrenbrück eine Städtepartnerschaft mit Wadern, einer Stadt im Saarland. Eine Städtepartnerschaft mit Zawadzkie (Polen) unterhält Wahrenbrück seit August 1999. Zum 31.12.2001 bildete sich im Ergebnis der Gemeindegebietsreform die Stadt Uebigau-Wahrenbrück.
Sehenswürdigkeiten:
Graundenkmal
Graunplatz
Heimatmuseum mit C.-H.-Graun-Zimmer
Historisches Mühlenmuseum
Evangelische Stadtpfarrkirche
Postmeilensäule von 1730
Kleiner Spreewald
Park mit Tiergehege
Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft http://www.naturpark-nlh.de
http://www.niederlausitzer-heidelandschaft-naturpark.de
Vorschläge für Aktivitäten:
Stadtführung mit Gästeführerin, Frau Mirbach
Mühlenführung „auf dem Weg vom Korn zum Brot“
Museumsbesichtigung
Angeln
Wandern
Reiten
Spreewaldkahn fahren
Paddeln
Radfahren auf der „Elsterradtour“,
der „Kohle-Wind & Wasser Tour“,
dem „Schwarze-Elster-Radweg“,
der „Tour Brandenburg“ und
der Tour „Zwischen Elbe und Schwarzer Elster“
Motorradtour Ostthüringen/Sachsen/Südbrandenburg- Wahrenbrück liegt
an der Tour 14 Städtetour-Historische Stadtkerne und der Tour 15 Industriekultur
„Kirchenstraße Elbe-Elster“ Weg 3
Internet: www.uebigau-wahrenbrueck.de
http://http://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/landschleicher/index.html